Schon in den nächsten 60 Jahren könnten „Rekordsommer“ bei uns die Regel werden, wenn der Klimawandel weiter so voranschreitet. Das prognostiziert eine Modellstudie amerikanischer Klimaforscher jetzt im Journal „Climate Change“. Demnach könnten sich schon 2070 die durchschnittlichen Sommertemperaturen in weiten Teilen der Erde so nach oben verschieben, dass bisherige Maximaltemperaturen zur Regel oder sogar zu Minimaltemperaturen werden. Besonders betroffen sind die Tropen, aber auch der europäische Mittelmeerraum und Teile Chinas und Nordamerikas.
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Wenn die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre weiter steigt, werden sich auch Luft und Erdoberfläche weiter erwärmen – darüber sind sich Klimaforscher weitestgehend einig. Auch die Extreme – sommerliche Hitzewellen und Dürren, Stürme, Überschwemmungen sollen zunehmen, so die Prognosen. Was aber heißt das konkret beispielsweise für die Sommertemperaturen in den nächsten Jahrzehnten? „Wenn Wissenschaftler darüber reden, dass die globale Erwärmung mehr Hitzewellen verursachen wird, fragen viele Menschen, ob das bedeutet, dass die heute heißesten Temperaturen dann das Normale werden“, erklärt Noah Diffenbaugh, Hauptautor der Studie vom Woods Institut der Stanford Universität.
Wann wird der Ausnahmesommer zum Durchschnitt?
„Das brachte uns zum Nachdenken: An welchem Punkt können wir tatsächlich erwarten, dass die kühlsten saisonalen Temperauren noch über den historisch höchsten für die betreffende Saison liegen?“, so der Forscher weiter. Genau dies haben er und sein Team nun untersucht. Um die saisonalen Auswirkungen der globalen Erwärmung in den kommenden Dekaden zu ermitteln, analysierten die Wissenschaftler die Daten und Ergebnisse von mehr als 50 Klimamodell-Simulationen, die von Forschergruppen weltweit durchgeführt worden waren.