Unter der Eiskruste des Saturnmonds Enceladus existiert ein Ozean aus flüssigem Salzwasser. Das bestätigen jetzt Analysendaten der NASA-Sonde Cassini, die diese beim Durchfliegen der aus Eisspalten aufschießenden Eisfontänen sammelte. Wie ein deutsches Forscherteam in „Nature“ berichtet, besteht ein Großteil der Eispartikel aus schockgefrostetem Meerwasser aus einem großen Salzwasserreservoir unter der Kruste.
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Existiert auf Enceladus ein Ozean oder nicht? Diese Frage beschäftigt Forscher, seitdem die Raumsonde Cassini in der südpolaren Eiskruste des Saturnmondes Brüche entdeckte, aus denen Fontänen von Wasserdampf und Eiskörnchen schießen. Frühere Messungen der Zusammensetzung der Eispartikel mit dem Staubdetektor des Max-Planck-Instituts für Kernphysik zeigten, dass wohl unter der Eiskruste von Enceladus ein flüssiger Ozean existiert. Andere Wissenschaftler äußerten aber Zweifel an dieser Interpretation. Neue Daten von einem nahen Vorbeiflug von Cassini am Enceladus-Südpol haben diese Zweifel nun ausgeräumt.
Enceladus‘ Fontänen speisen E-Ring des Saturn
Mit rund 500 Kilometern Durchmesser gehört Enceladus zu den eher kleinen Saturnmonden. Sein felsiger Kern ist unter einer rund 80 Kilometer dicken Eiskruste verborgen. In der Südpolregion weist seine Oberfläche eine Serie von Brüchen und Spalten auf. Diese „Tigerstreifen“ stoßen Fontänen von Wasserdampf und winzigen Eispartikeln aus, wobei aus einzelnen „Düsen“ der Wasserdampf mit Überschallgeschwindigkeit strömt, und speisen damit den diffusen äußeren E-Ring um den Saturn.