Am Meeresgrund nahe den antarktischen Sandwich-Inseln haben britische Forscher zahlreiche zuvor unbekannte Vulkane und Krater entdeckt. Bei der ersten Kartierung des rund 540 Kilometer langen vulkanischen Bogens stießen sie auf zwölf Unterwasservulkane, einige davon bis zu drei Kilometer hoch. Sieben weitere, aktive Vulkane ragen über die Wasseroberfläche hinaus.
„Es gibt so viel, das wir über die vulkanische Aktivität unter Wasser noch nicht verstehen. So ist es wahrscheinlich, dass diese Vulkane ständig ausbrechen und dann wieder kollabieren“, sagt Philip Leat vom British Antarctic Survey. Es gebe zahlreiche Hinweise auf Erdrutsche und instabile Hänge an den kartierten Vulkanen. Kollabieren solche Unterwasserhänge nahe bewohnter Küsten, können Tsunamis ausgelöst werden.
„Die Technologien, die wir Wissenschaftler heute von Schiffen aus nutzen, bieten uns nicht nur eine Möglichkeit, die Geschichte der Erde zu rekonstruieren, sie tragen auch dazu bei, die Prozesse zu erkunden, die für Menschen in stärker bevölkerten Teilen des Planeten gefährlich werden können“, sagen die Forscher. Die Ergebnisse ihrer Kartierung stellen sie zurzeit auf einem internationalen Symposium der antarktischen Geowissenschaften in Edinburgh vor.

Fächerecholot ermöglicht Blick auf den Meeresboden
Die südlichen Sandwich-Inseln liegen nahe einer Nahtstelle zwischen drei Platten der Erdkruste im Südatlantik. Entlang dieses Inselbogens kann heißes Magma aus der Tiefe an die Oberfläche dringen und Vulkane entstehen. Diese vulkanische Aktivität hat eine Expedition des British Antarctic Survey nun erstmals von Bord des Forschungsschiffes „RRS James Clark Ross“ aus untersucht.