In einer Gesteinsformation im US-Bundesstaat Montana haben Forscher ein fossiles Horn des jüngsten bisher bekannten Dinosauriers entdeckt. Das Tier lebte wahrscheinlich nur wenige tausend bis zehntausend Jahre vor dem großen Massenaussterben vor 65 Millionen Jahren. „Diese Entdeckung liefert einige Belege dafür, dass die Dinosaurier nicht bereits ausstarben, bevor der Meteorit einschlug“, sagt Studienleiter Tyler Lyson von der Yale University.
Gängiger Theorie nach soll ein Meteoriteneinschlag die globale Katastrophe ausgelöst haben. Ob die Dinosaurier zu diesem Zeitpunkt noch existierten, ist umstritten. Fossilienbelege aus der Zeit unmittelbar vor der Katastrophe fehlten bisher. Der aktuelle Fund könnte diese Lücke nach Ansicht der Forscher nun schließen. Wie sie im Fachmagazin „Biology Letters“ berichten, fanden sie das fossile Dinosaurierhorn nur knapp 13 Zentimeter unterhalb der so genannten K-T-Schicht. Diese Gesteinsschicht markiert den Zeitpunkt des Massenaussterbens und damit das Ende der Kreidezeit. Bisher galt der Bereich von drei Metern unter der Grenzschicht als weitgehend dinosaurierfrei.
„Unsere Entdeckung deutet darauf hin, dass diese Drei-Meter-Lücke nicht existiert“, sagen die Forscher. Zumindest einigen Dinosauriern sei es bis zum Impakt offenbar gut gegangen. Die Nähe ihres Fundes zur K-T-Schicht belege dies.
Zufallsfund an der K-T-Grenze
Der Fund des Dinosaurierfossils in der Hell-Creek-Formation im Osten Montanas sei ungeplant gewesen, berichtet Lyson. Eigentlich suchten die Yale-Paläontologen dort im Sommer 2010 nach Säugetierfossilien aus der Zeit nach dem Massenaussterben. Durch Zufall seien sie in einer Sedimentablagerung auf das braune Horn eines Ceratopsiers gestoßen. Bekanntester Vertreter dieser pflanzenfressenden Dinosaurier ist der gehörnte und am Kopf stark gepanzerte Triceratops.