Die Intensität des regenbringenden Monsuns auf der Südhalbkugel wird durch Klimaphänomene auf der Nordhalbkugel gesteuert. Diesen überraschenden Zusammenhang hat jetzt ein internationales Wissenschaftlerteam bei der Untersuchung von Meeresablagerungen aus dem Indischen Ozean aufgedeckt.
Die vor der Küste der indonesischen Insel Java gewonnenen Sedimente seien ein sehr genaues Klimaarchiv. Sie enthielten Informationen über die jahreszeitlichen Schwankungen des Monsuns, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“. Die ermittelten Daten enthüllten, wie und warum sich der Monsun vom Höhepunkt der letzten Eiszeit bis heute verändert hat.
„Nach unseren umfassenden Untersuchungen können wir feststellen, dass die größten Regenmengen während des Sommermonsuns immer dann fielen, wenn es auf der Nordhalbkugel relativ mild war, also während der letzten 2.500 Jahre, aber auch im Zeitraum vor etwa 13.000 bis 14.500 Jahren“, sagt Stephan Steinke vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen. Zwar würden sie Klimaphänomene der Vergangenheit untersuchen, betonen die Forscher. Ihre Arbeiten könnten aber langfristig dazu beitragen, das Risiko zukünftiger klimabedingter Extremereignisse besser abschätzen zu können.
Monsun bestimmt das Wettergeschehen
Der australisch-indonesische Monsun gehört zu den wichtigsten Klimasystemen der Erde. Zweimal im Jahr bestimmt er das Wettergeschehen in einer Region, die vom östlichen Indischen Ozean über die indonesisch-philippinische Inselwelt bis zum westlichen Pazifik reicht. Der Monsun kann Wirbelstürme und Wolkenbruch-artige Niederschläge bringen, aber auch Dürren verursachen.