Viele Textilien enthalten offenbar noch immer giftige Chemikalien. Dies hat jetzt eine neue Greenpeace-Untersuchung enthüllt. In 52 von 78 Produkten aus Geschäften in 18 Ländern haben unabhängige Labore Rückstände der Chemikaliengruppe Nonylphenolethoxylate (NPE) nachgewiesen. Vier belastete Artikel stammten auch aus deutschen Läden. Das aus NPE entstehende Nonylphenol ist hormonell wirksam und schädigt Wasserlebewesen bereits in niedrigen Konzentrationen.
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Für Verbraucher haben die untersuchten Artikel nach Angaben von Greenpeace keine unmittelbar gesundheitsschädigende Auswirkung. Die Umweltschutzorganisation forderte die Textilunternehmen aber trotzdem auf, die gefährlichsten Chemikalien aus der Produktion zu verbannen. Die Sportmarken Puma und Nike haben sich bereits mit den Greenpeace-Forderungen einverstanden erklärt.
Nonylphenol reichert sich in der Nahrungskette an
Textilfabriken in Billiglohnländern produzieren 90 Prozent der weltweit verkauften Bekleidung – häufig unter geringen Umweltauflagen. „Die Textilindustrie produziert ein globales Umwelt- und Gesundheitsproblem“, sagt Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace.