Der Mensch wählt bei Entscheidungen zwischen zwei Dingen meist die bekannte Alternative. Was dabei in unserem Gehirn geschieht, haben Forscher jetzt herausgefunden. Bei der Messung von Hirnströmen gelang es ihnen, ein „Vertrautheitssignal“ zu identifizieren. Dieses trete in den ersten 300 bis 500 Millisekunden einer Entscheidung auf, berichten die Forscher in der demnächst erscheinenden Ausgabe des Fachmagazins „Psychological Science“.
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Ein solches Signal sei zuvor nur im Zusammenhang mit Erinnerungen, nicht aber in einer Entscheidungssituation beobachtet worden. „Durch unseren neurowissenschaftlichen Ansatz konnten wir erstmals nachweisen, dass dieses Vertrautheitsgefühl nicht nur beim Erinnern, sondern auch beim Entscheiden eine wichtige Rolle einnimmt“, sagt Seniorautor Axel Mecklinger von der Universität des Saarlandes.
Anhand des Vertrautheitssignals gelang es den Wissenschaftlern im Experiment sogar, den Ausgang einer Entscheidung vorauszusagen. Es sei möglich gewesen, die Antworten der Versuchspersonen auf Basis dieser Hirnantwort zu prognostizieren, berichten sie.