Etwa zehn Prozent der Landfläche unseres Planeten waren einst natürlicherweise mit tropischem Regenwald bedeckt. Bis heute hat der Mensch davon bereits bereits die Hälfte davon vernichtet. Das warnen Forscher anlässlich des morgigen Tages der Tropenwälder. Die verbleibende Waldfläche schrumpfe jährlich um ein halbes Prozent.
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„Wenn die Zerstörung so weitergeht, ist der Regenwald in 100 Jahren weg“, sagt Christian Wirth von der Universität Leipzig . Allerdings hält es der Biologe wegen der immer schärferen Schutzmaßnahmen für unwahrscheinlich, dass die Tropenwälder gänzlich vernichtet werden. Da sie jedoch die Hälfte aller Landlebewesen beherbergen, wird ein Zusammenschrumpfen auf wenige Nationalparks die Artenvielfalt auf unserem Planeten drastisch verringern, warnt der Experte.
Waldökysysteme und Gefährdung jeweils unterschiedlich
„Wenn man Fläche vernichtet, vernichtet man auch Arten, da jeder Quadratkilometer Regenwald eine andere Artenausstattung hat“, berichtet Wirth. In Südostasien verschwinden ihm zufolge derzeit die größten Regenwald-Flächen. Die Bäume werden meist gerodet, um profitträchtige Ölpalmen anzupflanzen. Im Amazonasbecken in Südamerika, wo sich der größte zusammenhängende Tropenwald der Erde befindet, müssen die Bäume Acker- und Weideland weichen. Das Holz fällt der klimaschädlichen Brandrodung zum Opfer oder wird für die Zellstoffgewinnung und als Bauholz verwendet.