An einer Depression erkrankte Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden und daran zu sterben. Das belegen US-amerikanische Forscher jetzt durch eine Analyse von Studien mit zusammen fast 320.000 Teilnehmern. Depression sei mit einem um 45 Prozent erhöhten Risiko für einen Schlaganfall verbunden gewesen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ (JAMA). Das Risiko, an einem Schlaganfall zu sterben, habe sich sogar um 55 Prozent erhöht.
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Für ihre Untersuchung werteten die Forscher um Studienleiter An Pan von der Harvard School of Public Health in Boston 28 in der medizinischen Literatur erschienene Bevölkerungsstudien aus. In diesen wurde die Gesundheit von insgesamt 317.540 Teilnehmern über zwei bis 29 Jahre hinweg verfolgt. Im Laufe der Studienperiode erlitten 8.478 Patienten einen Schlaganfall. Unter diesen waren deutlich mehr Patienten mit Depressionen.
Ihr Schlaganfallrisiko durch eine Unterversorgung von Hirnbereichen mit Blut sei teilweise um fast die Hälfte höher gewesen als das nicht-depressiver Menschen, berichten die Forscher. Nicht signifikant erhöht sei dagegen das Risiko für eine Hirnblutung. Das zusätzliche Schlaganfallrisiko für Menschen mit Depressionen liege dabei in absoluten Zahlen ausgedrückt bei 106 Fällen mehr pro 100.000 Einwohner, berichten die Forscher. Ein Hirninfarkt – ein Schlaganfall durch verstopfte Hirnblutgefäße – treffe rund 53 Patienten mehr pro 100.000 und ein tödlicher Schlaganfall 22 Fälle mehr pro 100.000, sagen Pan und seine Kollegen.