Die eigentlich nützlichen Bakterien auf unseren Schleimhäuten haben auch eine Schattenseite: Sie helfen krankmachenden Viren dabei, unbeschadet in unsere Zellen und Gewebe einzudringen. Die Mikroben produzieren eine Substanz, die es den Krankheitserregern erleichtert, die Immunabwehr zu umgehen. Das belegen gleich zwei Studien im Fachmagazin „Science“.
„Wir beginnen erst jetzt langsam zu verstehen, welche Rolle diese Mikrobenfauna für die Übertragung von Viren und die Entstehung von Krankheiten spielt“, sagen Melissa Kane von der University of Chicago und ihre Kollegen.
Mikrobenfauna wichtig für die Gesundheit
Vor allem die Mikrobenfauna des Darms galt bisher als wichtig für die Gesundheit. Sie verhindern unter anderem die Ausbreitung krankmachender Keime in Atemwegen und in den Verdauungsorganen. Doch in Bezug auf Viren habe man nun auch eine negative Seite dieser Mitbewohner entdeckt, sagen die Forscher.
So wurden krebserregende Viren nur dann von Mäusemüttern an ihren Nachwuchs weitergegeben, wenn in den Schleimhäuten der Mütter Bakterien vorhanden waren. „Mit Antibiotika behandelte Mäuse ohne Mikrobenfauna gaben die ansteckenden Viren dagegen nicht an ihre Jungen weiter“, sagt Kane.