Zum ersten Mal haben Forscher einen Regenbogen dritter Ordnung fotografiert. Dieses atmosphärische Phänomen war bisher nur theoretisch bekannt, aber nie aufgenomen worden. Die farbigen Ringe dieses Regenbogens entstehen nur unter ganz bestimmten Wetterbedingungen. Der weltweit erste eindeutige Nachweis eines solchen Regenbogens gelang in der Nähe der Stadt Pforzheim.
Wenn Regen und Sonne aufeinander treffen, dann zeigt sich der Himmel von seiner farbenfrohsten Seite: Ein Regenbogen entsteht. Gelegentlich erscheint noch ein zweiter mit umgekehrter Farbfolge, ein sogenannter Regenbogen zweiter Ordnung. Deutsche Wissenschaftler haben nun eine weitere, einzigartige Regenbogenart nachgewiesen. Ihnen gelang die weltweit erste Aufnahme eines Regenbogens dritter Ordnung. Das Phänomen war bislang nur aus theoretischen Berechnungen bekannt und in freier Natur noch nie gesichtet worden.
Das Besondere an diesen Regenbögen: Sie liegen nicht, wie die üblichen Exemplare, der Sonne gegenüber, sondern bilden Farbringe um die Sonne herum. Möglich sind diese Erscheinungen nur äußerst selten und unter bestimmten Wetterbedingungen: „Regenbögen dritter Ordnung sind mehrfach gespiegelt und entstehen durch eine hohe Überstrahlung. Das passiert nur dann, wenn eine starke Regenfront vor die tief stehende Sonne rückt“, so Elmar Schmidt, Professor für Technische Physik an der SRH Hochschule Heidelberg.
Da diese Regenbögen nahezu transparent sind, kann man sie mit bloßem Auge fast nicht erkennen. Endgültig beweisen konnten die Wissenschaftler ihre Entdeckung daher erst mit der Nachbearbeitung der Bilder. Die Aufnahmen entstanden in Kämpfelbach bei Pforzheim und gelten als Sensation der atmosphärischen Optik. Sie wurden jetzt in der internationalen Fachzeitschrift „Applied Optics“ veröffentlicht. (Applied Optics, 2011; DOI: 10.1364/AO.50.00F134)
(SRH Hochschule Heidelberg, 28.10.2011 – NPO)