Unsere Haut ist dem Auge ähnlicher als gedacht: Forscher haben entdeckt, dass Hautzellen ein Sehpigment nutzen, um UV-Strahlung im Sonnenlicht zu registrieren. Dieser zuvor unbekannte Sensor erkläre, warum die Haut schon innerhalb von Sekunden auf einfallende UV-Strahlung reagieren könne“, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Current Biology“.
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„Dies ist ein sehr schneller Prozess, schneller als alles bisher Bekannte“, sagt Studienleiterin Elena Oancea von der Brown University. Sobald man in die Sonne gehe, „sehe“ die Haut, dass sie der schädlichen UV-Strahlung ausgesetzt sei. Möglich werde dies durch das Sehpigment Rhodopsin. Im menschlichen Auge ist dieses auch Sehpurpur genannte Pigment für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich.
Erstmals Rhodopsin in Melanozyten entdeckt
Jetzt habe man das Rhodopsin erstmals auch in den Melanozyten, den Pigment produzierenden Zellen der Haut entdeckt, berichten die Forscher. Dort löse es bei Einfall von UV-Strahlung eine Reaktionskette aus, die zur schnellen Produktion von Melanin, dem braunen Hautpigment führe. „Auge und Haut – die einzigen beiden Organe, die ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind – nutzen demnach ähnliche molekulare Mechanismen um Licht wahrzunehmen“, sagt Oancea.