Drei Phasen feuchteren Klimas könnten unseren Vorfahren den Weg aus Afrika nach Asien erleichtert haben. Die Klimaschwankungen machten den Süden der Arabischen Halbinsel vorübergehend fruchtbar und schufen so lebensfreundliche Bedingungen für die Wanderungen des Menschen. Das berichtet eine internationale Forschergruppe im Fachmagazin „Geology“. Der frühe Homo sapiens könnte demnach Afrika schon vor rund 125.000 Jahren über diese Route verlassen haben. Erst vor etwa 75.000 Jahren habe dann die Wüste den Durchzug durch Südarabien langfristig versperrt.
„Bisher gab es keine eindeutigen Beweise dafür, ob und wann das Klima es dem frühen Homo sapiens ermöglichte, die südliche Route nach Asien zu nehmen“, schreiben Thomas Rosenberg von der Universität Bern und seine Kollegen. Da diese Route durch das arabische Wüstengebiet führt, war ein Klima mit ausreichend Wasser dabei überlebensnotwendig für die Wanderung unserer Vorfahren.
Für ihre Studie hatten die Forscher Bodenproben aus zwei Orten in der Wüste Arabiens analysiert und datiert. Dabei stießen sie auf insgesamt vier Zeitphasen, in denen die Ablagerungen aus urzeitlichem Seegrund bestanden. Drei davon liegen 125.000 bis 80.000 Jahre zurück und damit in dem Zeitraum, in dem unsere Vorfahren wahrscheinlich Afrika verließen.
Südarabien geeigneter Lebensraum für Homo sapiens
„Zu diesen Zeiten lieferte die sommerliche Regenzeit ausreichend Wasser, um Seen bilden zu können“, sagen die Wissenschaftler. Südarabien sei damals ein geeigneter Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und auch für den frühen Homo sapiens gewesen. Er könnte daher vor 125.000 Jahren zum ersten Mal und danach noch mehrfach diese Route genutzt haben.