Es gibt möglicherweise neue Hoffnung für Patienten mit der tödlichen Erbkrankheit Chorea Huntington: Ein bisher zur Muskelentspannung eingesetztes Mittel hat in Versuchen an Mäusen das Fortschreiten der Krankheit deutlich verlangsamt. Das Medikament Dantrolen hemmte den Abbau von Nervenzellen im Gehirn. Außerdem verhinderte es bei den Mäusen die für Huntington typischen Lauf- und Bewegungsstörungen. Das berichten Wissenschaftler in der kommenden Ausgabe des Fachmagazins „Molecular Neurodegeneration“.
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„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Dantrolen und ähnliche Hemmstoffe sich als Mittel eignen, um das Fortschreiten von Krankheiten wie Chorea Huntington zu bremsen“, sagen Ilya Bezprozvanny von der University of Texas und seine Kollegen. Dantrolen habe sowohl in Zellkulturen als auch in Versuchen mit Mäusen die für die Muskelsteuerung zuständigen Zellen im Gehirn vor der Zerstörung geschützt.
Chorea Huntington bisher nicht heilbar
„Bisher gibt es zwar einige Medikamente, die die Symptome der Chorea Huntington lindern können, aber ein Heilmittel, das die Krankheit stoppt oder rückgängig macht, existiert nicht“, schreiben die Forscher. Dantrolen wecke nun die Hoffnung, dass man zumindest ein Medikament entwickeln könne, das die fortschreitende Zerstörung von Gehirnzellen verlangsame.