Großen Waldregionen Kanadas steht offenbar ein sprunghafter Wandel bevor. Anhand von Modellen haben Wissenschaftler jetzt gezeigt, dass es bei Waldbränden ebenso wie bei Epidemien Schwellenwerte gibt. Große Gebiete Kanadas bewegen sich offenbar auf diesen Schwellenwert zu und könnten diesen künftig durch den Klimawandel überschreiten.
Die Folge sei, dass sowohl die jährlich abgebrannten Flächen als auch die durchschnittliche Größe der Feuer steigen würde, schreiben die Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der University of Michigan in der Dezember-Ausgabe des Fachblattes „The American Naturalist“. Die Strategien zur Bekämpfung von Waldbränden in weiten Teilen Kanadas sollten daher überdacht werden.
Steigt die Waldbrandgefahr im Nationalpark Yellowstone?
Nach wochenlanger Trockenheit brannten Medienberichten zufolge im Sommer 2009 allein in der westkanadischen Provinz British Columbia etwa 1.000 Hektar Wald- und Buschland ab. 11.000 Menschen mussten damals evakuiert werden. Nehmen derartige Ereignisse als Folge des Klimawandels zu? Diese Frage wird von Ökologen weltweit intensiv diskutiert.
Erst im Juli 2011 hatte ein US-Forscherteam um Anthony Westerling von der University of California im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) ähnliche Veränderungen prognostiziert. Danach könne der Klimawandel dazu führen, dass die Waldbrandgefahr im Nationalpark Yellowstone drastisch ansteige und die Wälder dort noch im 21. Jahrhundert verschwinden könnten.