Die Zusammensetzung der Bakterienfauna auf unserer Haut bestimmt, wie attraktiv wir für die Malariamücke Anopheles gambiae sind. Das hat ein internationales Forscherteam in Versuchen herausgefunden. Denn diese Mücke sticht bevorzugt Menschen, auf deren Haut viele Mikroben der gleichen Art leben. Deutlich weniger begehrt sind bei ihr dagegen Menschen, die eine große Vielfalt verschiedener Bakterien auf ihrer Haut tragen. „Die Entdeckung dieser Verbindung zwischen Bakterienpopulationen der Haut und der Attraktivität für Moskitos könnte zu neuen, personalisierten Abwehrmethoden gegen Malariaüberträger führen“, berichten die Forscher im Fachmagazin „PLoS ONE“.
Stechmücken orientieren sich bei der Suche nach einem geeigneten Wirt vornehmlich nach dem Geruch. Als chemische Signale dienen ihnen Gase, die von der menschlichen Haut abgegeben werden. Hautbakterien spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie wandeln beispielsweise Bestandteile des Schweißes in gasförmige und damit riechbare Substanzen um.Die Zusammensetzung dieser Mikrobenfauna prägt damit auch unseren individuellen Körpergeruch.
Erst jetzt habe man aber experimentell nachgewiesen, dass die Bakterienzusammensetzung auch bestimme, wie attraktiv ein Mensch für die Stechmücke Anopheles gambiae wirke, sagen die Forscher. Diese Anopheles-Art gilt als einer der Hauptüberträger der tödlichen Infektionskrankheit Malaria.
Dufttest mit Stechmücken
Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler von 48 männlichen Freiwilligen regelmäßig Duftproben der Haut genommen und getestet, wie stark diese individuellen Gerüche anlockend auf die Stechmücken wirkten. Außerdem bestimmten sie, wie viele Bakterien und welche Bakterienarten auf der Haut der Probanden vorkamen.