Forscher haben erstmals einen Weg gefunden, um durch Medikamente verursachte Leberschäden zu verhindern. Durch eine Substanz blockierten sie bei Mäusen kleine Verbindungskanäle zwischen den Leberzellen. Diese Blockade schützte die Tiere vor der fortschreitenden Zerstörung des Organs. Selbst hohe Dosen leberschädigender Gifte hätten durch diese Behandlung nicht mehr zum Tode der Mäuse geführt, sondern nur noch kleine, räumlich begrenzte Schäden hinterlassen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Biotechnology“.
Weil viele Medikamente im Körper von der Leber abgebaut werden, wird dieses Organ häufig durch giftige Abbauprodukte dieser Mittel geschädigt. Wie die Forscher berichten, spielen Verbindungskanäle zwischen den Leberzellen, sogenannte Gap-Junctions, für die Ausbreitung dieser Schäden über die gesamte Leber eine entscheidende Rolle.
Blockiere man diese Kanäle, beispielsweise durch ein Medikament, dann lasse sich das Fortschreiten der Schäden verhindern, sagen Suraj Patel vom Massachusetts General Hospital in Boston und ihre Kollegen. Das habe sich in den Experimenten an Mäusen gezeigt, bei denen eine Genmutation oder ein verabreichtes Mittel die Kommunikation der Leberzellen verhinderte. Diese Tiere zeigten auch nach Gabe von stark leberschädigenden Giften kaum Leberschäden oder Anzeichen für Organzerstörungen.
Leberschutzmittel für Menschen ist bereits in Arbeit
Die Forscher arbeiten bereits daran, leberschützende Mittel nach diesen Prinzip auch für den Menschen anwendbar zu machen. Solche Substanzen könnten Patienten zusammen mit Medikamenten verabreicht werden und sie so vor deren leberschädigenden Wirkung bewahren.