Algen gibt es seit mehr als 1,5 Milliarden Jahren auf der Erde, doch über ihre Verbreitung in den Ur-Ozeanen war nur wenig bekannt – bis jetzt. Denn nun hat ein internationales Wissenschaftlerteam herausgefunden, dass die Organismen in ihrer heutigen Form entgegen bisheriger Annahmen zu Beginn ihrer Existenz wohl nur wenig verbreitet waren.
In den sauerstoff- und nährstoffarmen Gewässern der damaligen Zeit waren sie den besser angepassten Bakterien unterlegen, schreiben die Forscher der Universität Göttingen und der University of Tennessee in Knoxville in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Precambrian Research“.
Gesteinsablagerungen aus Mauretanien untersucht
Anhand von Gesteinsablagerungen aus dem Taoudeni-Becken in Mauretanien lieferten die Wissenschaftler in ihrer neuen Studie erstmals eine detaillierte Beschreibung eines 1,1 Milliarden Jahre alten Lebensraums. Sie untersuchten die gut erhaltenen Meeressedimente auf sogenannte Biomarker hin, die Rückschlüsse auf die Produzenten des organischen Materials ermöglichen.
Dabei wiesen sie unter anderem die Existenz von Cyanobakterien und sehr einfachen Vorläufern der Algen nach, die in der Lage waren, in den vergleichsweise sauerstoffarmen Gewässern der damaligen Zeit zu überleben.