Passend zu Olympia haben Wissenschaftler eine „Marathonmaus“ mit verbesserter Muskelstruktur und verdoppelter Ausdauer erschaffen. Sie erreichten dies, indem sie durch eine Genmanipulation Funktion eines einzelnen Proteins verstärkten. Die solchermaßen veränderten Mäuse zeigten zudem eine erheblich geringere Neigung zur Gewichtszunahme oder Fettleibigkeit.
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Die durch diese Manipulation gewonnenen neuen Erkenntnisse könnten nach Ansicht der Forscher um Ronald M. Evans vom Salk Institute wichtige Einblicke in die Mechanismen geben, die – auch beim Menschen – die Muskelentwicklung und die durch Training erzeugten physiologischen Veränderungen steuern. Gleichzeitig allerdings könnten die Ergebnisse auch Wege zu neuen Doping-Wirkstoffen eröffnen, die ohne Training eine Leistungssteigerung hervorrufen.
In ihrer Studie veränderten die Forscher gezielt ein Gen für das Protein PPAR-delta, um die Aktivität des Proteins zu erhöhen. Die tief greifenden und umfassenden physiologischen Effekte, die diese Änderung nach sich zog, kam für die Wissenschaftler allerdings völlig unerwartet. „In vorherigen Arbeiten hatten wir gezeigt, dass in verschiedenen, vor allem fetthaltigen Geweben, die Aktivierung von PPAR-delta die Fettverbrennung anregen kann und damit das Fettgewebe abbauen“, erklärt Evans. „Als wir mit diesem Experiment begannen, rechneten wir aber absolut nicht mit einer Auswirkung auf die Muskelfasern.“