Ein kleines Bakterium schützt Ostsee und Schwarzes Meer vor der Ausbreitung von giftigen und sauerstoffarmen Wasserzonen. Die von deutschen Forschern entdeckte Mikrobe lebt in im Randbereich der Todeszonen und verzehrt dort giftigen Schwefelwasserstoff. Damit trägt sie dazu bei, den Meeresgrund zu entgiften und Fische und andere Meerestiere vor den schädlichen Auswirkungen der Todeszonen zu schützen. Zuvor habe man zwar bereits angenommen, dass Mikroben für diesen Prozess eine wichtige Rolle spielten. Erst jetzt habe man aber einen dieser wichtigen Helfer identifiziert, berichten die Forscher im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
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Die Mikrobiologen entdeckten das Bakterium in Wasserproben aus dem Gotlandbecken in der zentralen Ostsee. Sulfurimonas gotlandica, so die vorläufige Bezeichnung der Mikrobe, lebt dort in großen Mengen am Übergang zwischen der Todeszone und dem umgebenden Meeresbereich.
Sulfurimonas gotlandica ist erstaunlich vielseitig
Die Forscher isolierten die Mikroben und züchteten sie im Labor, um ihre Eigenschaften genauer untersuchen zu können. Dabei zeigte sich, dass Sulfurimonas gotlandica erstaunlich vielseitig ist: „Das Bakterium besitzt einen sehr flexiblen Stoffwechsel und kann sich daher bemerkenswert gut an unterschiedliche Umgebungsbedingungen anpassen“, schreiben Jana Grote vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) und ihre Kollegen.