Rauch aus Wald- und Buschbränden in Afrika erreicht selbst die unberührten Tiefen des Amazonas-Regenwalds. Winde transportieren die Rauchpartikel innerhalb von nur zehn Tagen einmal quer über den Atlantik. Das haben Forscher bei Luftmessungen in Brasilien festgestellt. Der Einfluss der größtenteils von Menschen verursachen Brände auf die Amazonas-Luft sei in der Amazonas-Regenzeit zwischen Januar und April besonders stark.
Dann könnten die Rauchpartikel auch die Wolkenbildung über dem Regenwald beeinflussen – und damit eine wichtige Rolle für das Klima spielen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“.
Dass Staub aus der Sahara über den Atlantik gelangt und dort den Amazonas düngt, ist schon länger bekannt. „Überrascht waren wir aber, wie groß der Anteil der Rauchpartikel von afrikanischen Vegetationsfeuern während der Regenzeit im Amazonas ist“, sagt Erstautor Holger Baars vom Leipziger Institut für Troposphärenforschung (IfT). In der Hälfte aller Fälle, in denen Partikel aus Afrika registriert wurden, seien Rauchpartikel der Hauptbestandteil in der Atmosphäre gewesen.
Keime für die Wolkenbildung
Bisher wurde der Luft über dem Amazonasgebiet nachgesagt, sie sei in der Regenzeit noch so natürlich wie einst vor Beginn des Industriezeitalters. Aber das hat sich nun als Fehlannahme herausgestellt. „Selbst mitten im Amazonas ist die Luft inzwischen größtenteils alles andere als noch natürlich“, meint Baars.