Die Grasart Krummsegge erreicht ein rekordverdächtiges Höchstalter von fast 5.000 Jahren. Dies konnten jetzt Baseler Forscher mithilfe molekularer Fingerabdrücke nachweisen. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Molecular Ecology“ berichten, haben diese nur langsam wachsenden Gebirgspflanzen in der Vergangenheit beträchtliche Klimaschwankungen überlebt.
Alpin-arktische Pflanzenarten haben sich an die besonderen Lebensbedingungen oberhalb der Baumgrenze oder in der Tundra angepasst. Solche Pflanzen vermehren sich sowohl ungeschlechtlich – durch vegetatives Wachstum – als auch geschlechtlich durch die Bildung von Samen. Viele von ihnen wachsen extrem langsam und können große Klone bilden. Oft dominieren solche Arten die Pflanzengesellschaften in kalten Lebensräumen.
Langlebigkeit kann maßgeblich zur Stabilität von Pflanzen gegen Klimaveränderungen beitragen. Außerdem spielt es für die langfristige Anpassungsfähigkeit eine Rolle, ob Populationen aus wenigen großen Klonen oder aus einer Vielzahl unterschiedlich alter Individuen bestehen.
Vier wichtige Pflanzenarten untersucht
Lucienne de Witte und Professor Jürg Stöcklin von der Universität Basel haben nun mit sogenannten molekularen Fingerprints Populationen von vier wichtigen Gebirgspflanzenarten in den Alpen, den Karpaten und in Lappland untersucht. Damit können Pflanzenindividuen genetisch unterschieden werden.