Nicht nur Menschen und Tiere sind in der Lage, Düfte wahrzunehmen, auch Pflanzen können riechen. Allerdings verarbeiten sie Gerüche auf andere Weise. Während Insekten oder Säugetiere Duftstoffe binnen Sekunden erschnuppern, müssen Pflanzen ihnen viel länger ausgesetzt sein, um darauf anzusprechen. Dies hat jetzt eine neue Studie im „Journal of Chemical Ecology“ gezeigt.
Dann können die Pflanzen nach Angaben der Forscher allerdings effektiv auf Gerüche von infizierten oder befallenen Nachbarpflanzen reagieren und so besser Ungeziefer oder Krankheiten abwehren.
Limabohnenpflanzen im Visier der Forscher
Gerüche, die von gestressten Pflanzen ausgestoßen werden, können bei gesunden Nachbarn zu Resistenzen gegen Krankheiten führen. Während das Phänomen der „sprechenden Pflanzen“ schon vor 20 Jahren entdeckt wurde, sind die Mechanismen der Pflanzen, Gerüche wahrzunehmen und zu verarbeiten noch unklar.
Um nun zu ermitteln, welche Duftstoffdosis nötig ist und wie lange die Pflanzen dieser ausgesetzt werden müssen, um Resistenzen gegen Bakterieninfektionen zu bilden, hat das Wissenschaftlerteam um Sarai Giron-Calva vom Institut für Genforschung der CINVESTAV-Irapuato in Mexiko bei Limabohnenpflanzen verschiedenen Konzentrationen von zwei Duftstoffen ausgesetzt: Nonanal und Salicylsäuremethylester. Von beiden Substanzen ist bereits bekannt, dass sie die Resistenz von Limabohnen gegen bakterielle Erkrankungen erhöhen.