Schon eine kurze Zeit des Joggens, Fahrradfahrens oder anderen Sports verändert unser Erbgut: Die intensive Bewegung löst blockierende Anlagerungen an der DNA der Muskelzellen. Dadurch können mehr Gene abgelesen werden als vorher. Das hat ein internationales Forscherteam bei Tests an 14 Frauen und Männern vor und nach dem Sport herausgefunden. Zwar hält der Effekt nicht dauerhaft an, er könnte aber erklären, warum regelmäßiger Sport das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Krankheiten senkt. Das berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Cell Metabolism“.
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Welche Gene unseres Erbguts in den einzelnen Zellen aktiv sind, hängt unter anderem davon ab, wo am DNA-Molekül blockierende Anhänge sitzen. Diese kleinen Kohlenwasserstoffgruppen versperren der Zellmaschinerie den Weg und verhindern so, dass das Gen abgelesen werden kann. Bisher nahm man an, dass das Muster dieser Anhänge in erwachsenen Zellen relativ stabil ist und kaum von kurzzeitigen Umwelteinflüssen verändert werden kann.
„Unser Ergebnis liefert nun Belege dafür, dass diese Muster im Genom weitaus veränderlicher sind als bisher angenommen“, schreiben Romain Barrés von der Universität Kopenhagen und seine Kollegen. Bereits eine kurze Phase intensiver Muskelbewegung reiche aus, um zahlreiche Genblockaden verschwinden zu lassen.