Schimpansen sind am Zusammenhalt untereinander interessiert und sie kennen unterschiedliche Strategien, um die Stabilität in ihrer Gruppe zu sichern. Züricher Forscher haben nun gezeigt: Schimpansen schlichten Streit zwischen anderen „Teammitgliedern“, nicht für ihren unmittelbaren eigenen Vorteil, sondern um den Frieden in der Gruppe zu wahren.
Das unparteiische Eingreifen der Streitschlichter bei Differenzen kann als evolutionäre Vorform von moralischem Verhalten betrachtet werden, so die Forscher in der Fachzeitschrift „PLoS ONE”.
Gutes Konfliktmanagement wichtig
Wo zusammengelebt wird, da wird auch gestritten. Das ist bei unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, nicht anders als bei uns Menschen. Ein gutes Konfliktmanagement ist für den Gruppenzusammenhalt entscheidend. Auch bei Schimpansen sorgen Einzelne für Ruhe und Ordnung in ihren Clans. Diese Form von Konfliktmanagement nennt sich „Policing“ – das unparteiische Eingreifen einer Drittpartei in einen Streit anderer.
Dieses moralisch motivierte Verhalten war bis anhin bei Schimpansen nur rein anekdotisch dokumentiert. Nun belegen Primatologen der Universität Zürich: Schimpansen greifen unparteiisch in einen Streit ein, um die Stabilität ihrer Gruppe zu sichern. Sie zeigen damit prosoziales Verhalten, das auf einem Interesse am Gemeinschaftswohl basiert.