Eine simple Maßnahme erleichtert Kindern mit Legasthenie das Lesen: wenn die Buchstaben eines Textes weiter auseinander stehen als normal. Diese einfache Anpassung in der Textformatierung genügt bereits, damit Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche schneller und fehlerfreier lesen als zuvor. Das hat ein internationales Forscherteam in Tests mit italienischen und französischen Kindern festgestellt. Offenbar verhindere der besonders große Buchstabenabstand, dass die Legastheniker durch die benachbarten Lettern abgelenkt und in ihrer Worterkennung gestört werden. Diese einfache Anpassung könne daher entscheidend dazu beitragen, den Kindern beim Lesen zu helfen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
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„Unsere Ergebnisse eröffnen einen praktischen Weg, um die Lesefähigkeit von Legasthenikern zu verbessern“, schreiben Marco Zorzi von der Universität von Padua und seine Kollegen. Das sei wichtig, denn der Schlüssel um diesen Kindern langfristig zu helfen, liege auch darin, sie so viel wie möglich zum Lesenüben zu animieren.
Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche haben größere Schwierigkeiten als andere Kinder, Buchstaben, Silben und Wörter zu erkennen und zu schreiben. Sie lesen zudem deutlich langsamer und weniger: „Ein legasthenisches Kind liest in einem Jahr die gleiche Anzahl von Wörtern wie ein guter Leser in zwei Tagen“, sagen die Forscher. Dieser Rückstand beeinträchtige daher meist auch ihre Fortschritte in der Schule.