Wie hoch das Herzinfarktrisiko eines Menschen ist, hängt auch von seiner Blutgruppe ab. Das zeigt eine Studie US-amerikanischer Forscher mit fast 90.000 Teilnehmern. Demnach sind Träger der seltenen Blutgruppe AB am stärksten gefährdet: Ihr Risiko ist gegenüber der Blutgruppe 0 um 23 Prozent erhöht. Menschen mit den Blutgruppen A oder B seien ebenfalls etwas anfälliger für eine Verstopfung der Herzkranzgefäße, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Arteriosclerosis, Thrombosis and Vascular Biology“. Die biologische Ursache dieser Unterschiede sei noch nicht klar. Es gebe aber Hinweise darauf, dass die Blutgruppe die Entzündungsanfälligkeit der Gefäße und den Cholesterinspiegel beeinflusse, sagen die Forscher.
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„Ein Mensch kann seine Blutgruppe zwar nicht ändern, aber unsere Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass wir in Zukunft besser verstehen, wer ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt hat“, sagt Studienleiter Lu Qi von der Harvard School of Public Health in Boston. Kenne man sein Risiko, könne man der Erkrankung gezielter durch einen gesunden Lebensstil und viel Bewegung vorbeugen.
Fast 90.000 Menschen über 20 Jahre lang untersucht
Für ihre Untersuchung hatten die Forscher Daten der US-amerikanischen Nurses Health Studie und der Health Professionals Studie ausgewertet. Im Rahmen dieser Erhebungen wurde der Gesundheitszustand und Lebensstil von 62.073 Frauen und 27.428 Männern über 20 Jahre hinweg verfolgt. Alle Teilnehmer waren bei Studienbeginn zwischen 30 und 75 Jahren alt. Die Wissenschaftler prüften in den Daten, ob es blutgruppenbedingte Unterschiede in der Anzahl der Herzinfarkte bei den Teilnehmern gab. Andere Risikofaktoren wie Ernährung, Alter, Gewicht oder das Rauchen, wurden in die Vergleiche mit einbezogen und berücksichtigt.