Olivenöl ist nicht nur gesund und enthält viele ungesättigte Fettsäuren, es macht auch besonders satt. Das hat ein deutsch-österreichisches Forscherteam jetzt herausgefunden. Demnach sorgen bestimmte Aromastoffe im Öl dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nur langsam wieder sinkt – das verstärkt das Sättigungsgefühl. Wie viele dieser positiv wirkenden Aromastoffe ein Olivenöl enthält, ist je nach Herkunft unterschiedlich, wie die Forscher berichten. In ihrem Test schnitten italienische Öle am besten ab.
Fettreduzierte Lebensmittel sind auf dem Vormarsch: Viele Menschen hoffen, mit „Light“-Produkten ab- oder wenigstens nicht zuzunehmen. Deren Wirkung ist jedoch umstritten: Denn die Verbraucher nehmen zwar weniger Energie auf, essen dafür aber oft mehr, wenn sie sich nicht satt fühlen. Ernährungsexperten der Technischen Universität München (TUM) und der Universität Wien untersuchten jetzt, wie verschiedene Öle und Fette das Sättigungsgefühl beeinflussen.
Dazu nahmen die Forscherteams vier verschiedene Speisefette genauer unter die Lupe: Schweineschmalz, Milchfett, Raps- und Olivenöl. Sie ließen dafür Probanden über drei Monate hinweg täglich 500 Gramm Magerjoghurt essen. Das zusätzlich zur normalen Kost verzehrte Milchprodukt war dabei jeweils mit einem der vier Fette angereichert.
Überraschend: Olivenöl macht am sattesten
Das Ergebnis war eindeutig: „Den größten Sättigungseffekt hatte das Olivenöl“, erklärt Peter Schieberle, Direktor der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie. „Bei diesen Probanden stellten wir eine erhöhte Konzentration des Sättigungshormons Serotonin im Blut fest; zudem beurteilten sie den Olivenöl-Joghurt subjektiv als sehr sättigend.“ Bei den Versuchsteilnehmern der Olivenöl-Gruppe blieben zudem auch der Körperfettanteil und das Körpergewicht konstant.