Stillkinder haben offenbar auch als Erwachsene handfeste Vorteile: Sie schaffen es häufiger, Karriere zu machen und sozial aufzusteigen. Zudem sind sie weniger vom sozialen Abstieg bedroht als ehemalige Flaschenkinder. Das haben britische Forscher in der bisher größten Studie zu diesem Thema herausgefunden. Wie sie erklären, fördert die Muttermilch vermutlich die Gehirnentwicklung und damit auch die Intelligenz. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass gestillte Kinder auch als Erwachsene weniger stressanfällig sind. Ob das an der Muttermilch per se liegt, am engen Kontakt zwischen Mutter und Kind oder an beidem, sei aber unklar.
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Wird ein Säugling gestillt, hat dies viele Vorteile für ihn: Er erhält wertvolle Nährstoffe, sein Immunsystem wird gestärkt und seine Hirnentwicklung gefördert. „Viele Studien haben schon einen positiven Zusammenhang zwischen dem Stillen und den geistigen Leistungen in Kindheit und Erwachsenenalter festgestellt“, erklären Amanda Sacker vom University College London und ihre Kollegen. Zudem gebe es Indizien dafür, dass die Form der Ernährung im Säuglingsalter auch die Persönlichkeit, die Fähigkeit zur Selbstkontrolle und das Immunsystem beeinflusst. Auch die Stressanfälligkeit soll einigen Daten nach bei gestillten Kindern langfristig verringert sein.
Welche konkreten Vorteile beispielsweise im Beruf oder Alltag dies aber im späteren Leben bringt, dazu gebe es bisher nur wenige Erkenntnisse. „Wir haben uns daher gefragt, ob das Stillen sich auf die soziale Mobilität auswirkt“, sagen die Forscher. Denn wenn Intelligenz und Verhalten dadurch beeinflusst werden, liege es nahe, dass sich dies auch auf den Werdegang und späteren Erfolg auswirke.