Erst ewig Schäfchen gezählt und dann immer wieder aufgewacht – vielleicht war ja der Vollmond schuld, so der Volksmund. Doch wissenschaftliche Studien konnten diesen Zusammenhang bisher nicht eindeutig bestätigen. Dies scheint Schweizer Forschern nun jedoch gelungen zu sein: Ihren Untersuchungen im Schlaflabor zufolge brauchen Menschen in Vollmondnächten tatsächlich etwas länger zum Einschlafen – und die Schlafqualität ist ebenfalls beeinträchtigt.
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Dem Mond haben Menschen schon seit jeher geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Bis heute richten sich einige nach dem Mondkalender bei der Planung von Aussaat und Ernte. Bestimmte Mondphasen sollen sogar die Ergebnisse von Operationen oder auch Haarschnitten günstig beeinflussen. Eindeutig wissenschaftlich belegen ließen sich entsprechende Effekte allerdings bisher nicht. Dagegen ist durchaus bekannt, dass sich die Mondphasen auf das Verhalten mancher Tierarten auswirken – ein möglicher Einfluss des Mondes auf das Leben des Menschen erscheint also nicht grundsätzlich abwegig.
Aus diesem Grund sind die Forscher um Christian Cajochen von der Universität Basel dem immer wieder berichteten Zusammenhang zwischen Schlaf und Vollmond erneut nachgegangen. Bisher wurde vermutet, dass die schlechtere Schlafqualität, über die manche Menschen bei Vollmondnächten klagen, schlicht auf das vergleichsweise helle Licht zurückzuführen sei, das nachts durch Gardine und Co schimmert. Diese Einflussgröße haben Cajochen und seine Kollegen bei ihren Untersuchungen allerdings klar ausgeschlossen: Alle Tests fanden in einem fensterlosen Schlaflabor statt. Hier untersuchten die Forscher den Schlaf von 33 Probanden unterschiedlichen Alters.