Auf dem Mars gibt es auch heute noch reichlich Wasser: Man muss nur den Marsstaub erhitzen, schon wird das darin gebundene Nass frei. Das zeigen jüngste Daten des Marsrovers Curiosity. Immerhin zwei Prozent Wasser soll demnach im Marsboden enthalten sein – überraschend viel. Künftige Mars-Astronauten könnten diese Ressource nutzen, um sich mit Wasser zu versorgen. Über dieses und andere Ergebnisse des Curiosity-Rovers berichten gleich fünf Forscherteams nun im Fachmagazin „Science.
Der Mars gilt heute als eher trockener Planet. Obwohl er früher Ozeane, Flüsse und Seen besaß, gibt es heute Wasser allenfalls in Form von Eis an den Polen oder als Wasserdampf in der Atmosphäre. Ob es möglicherweise noch andere, versteckte Reservoire gibt, soll der Marsrover Curiosity klären helfen, der seit August 2012 auf dem Roten Planeten unterwegs ist. Dafür stattete die NASA den Rover mit allem aus, was ein rollendes Chemielabor so braucht.
Jetzt berichten verschiedene Forscherteams in gleich fünf Veröffentlichungen darüber, was der Marsrover in den ersten drei Monaten gefunden hat. Und tatsächlich: Schon mit den ersten Messungen der ChemCam zeigten sich erste Hinweise für mögliches Wasser im Marsuntergrund. Dieses Instrument verdampft kleine Mengen einer Probe mit Hilfe eines Laserstrahls und erzeugt dabei kurzzeitig ein extrem heißes Plasma. Das Licht dieses Plasmas fängt ein Spektrometer auf und analysiert daraus die Zusammensetzung. „Jedes Mal, wenn wir den Laser auf Marsstaub richteten, sahen wir einen signifikanten Wasserstoff-Peak“, berichtet Roger Wiens, Leiter des ChemCam-Teams.
Wasser für künftige Mars-Astronauten
Aber Wasserstoff bedeutet nicht automatisch auch Wasser. Doch wenig später bestätigte ein weiteres Instrument – die „Sample Analysis at Mars instrument suite“ (SAM) diesen Fund. Das etwa kühlschrankgroße Gerät sitzt an der Vorderseite des Rovers und kann Probenmaterial erhitzen und dann mit Hilfe von drei Instrumenten analysieren, einem Massenspektrometer, einem Gaschromatographen und einem verstellbaren Laserspektrometer. Mit ihrer Hilfe analysierte Curiosity Proben von Marsgestein unter anderem aus dem sogenannten Rocknest, einer sandigen Ebene im Gale Krater, auf ihre chemischen Komponenten und Isotopen hin.