Forscher haben elf weitere Genvarianten identifiziert, die das Risiko für Alzheimer erhöhen können. Damit sind inzwischen 22 genetische Risikofaktoren für diese Demenzerkrankung bekannt. Diese Genvarianten können, müssen aber nicht Alzheimer auslösen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Genetics“ erklären. Bei den meisten der Risikofaktoren ist bisher zudem noch nicht bekannt, wie genau sie den Körper und Hirnstoffwechsel beeinflussen.
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Alzheimer ist eine häufige Form einer Demenzerkrankung. Sie wird durch das Absterben von Gehirnzellen ausgelöst und tritt in zwei Varianten auf: Relativ selten ist die sogenannte familiäre Variante. Diese wird durch gewisse Veränderungen des Erbguts verursacht und macht sich in der Regel schon vor dem 65. Lebensjahr bemerkbar. Mehr als 90 Prozent der Erkrankungen sind jedoch nicht erblich und treten erst im späteren Seniorenalter auf. Die genauen Ursachen dieser „sporadischen“ Krankheitsform sind rätselhaft. Bekannt ist allerdings, dass genetische Merkmale eine Erkrankung begünstigen können, wenn auch nicht zwangsläufig auslösen müssen.
Gezielte Suche im Erbgut
Bislang waren elf solcher Risikofaktoren bekannt. Weitere elf hat jetzt ein Team aus Forschern aus den USA und Europa identifiziert. Dabei kooperierten zahlreiche Universitäten und Forschungseinrichtungen im Rahmen des „International Genomics of Alzheimer‘s Project“ (IGAP). Das IGAP-Konsortium untersuchte das Erbgut von insgesamt 74.046 Personen. Davon waren mehr als 25.000 an Alzheimer erkrankt, die übrigen gesundheitlich unauffällig.