Das Halbmetall Antimon ist weltweit begehrt. Es wird für Legierungen und Zukunftstechnologien gebraucht. Doch das Angebot ist knapp: Wie die Deutsche Rohstoffagentur berichtet, könnte die Versorgung mit Antimon schon in wenigen Jahren knapp und teuer werden. Das Problem: Deutschland ist bei diesem Rohstoff komplett auf Importe angewiesen.
Das Halbmetall Antimon wurde schon vor Jahrtausenden von den Chinesen und Babyloniern gewonnen und eingesetzt. Sie nutzten beispielsweise einige Antimon-Verbindungen als Beimischung zu Kupfer bei der Bronzeherstellung. Heute wird Antimon meist als Bestandteil von Legierungen verwendet. Es dient als Härtungsmittel in Blei und Zinnlegierungen, kommt aber auch in Halbleitern, Flammschutzmitteln und als Katalysator in der Produktion von PET-Kunststoffen vor.
Weil Antimon für viele wichtige Prozesse und Produkte benötigt wird, zählt das Halbmetall seit dem Jahr 2010 zu den 14 von der EU als kritisch eingestuften Rohstoffen. Die Nachfrage steigt weltweit stark an. Allein zwischen 2001 und 2011 stieg der Gesamtverbrauch von Antimon von etwa 136.200 Tonnen um rund 52 Prozent auf 206.600 Tonne an. Auch die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) stuft das Halbmetall als potenziell kritischen Rohstoff ein. Denn Deutschland ist bei Antimonkonzentraten, Antimonmetallen und Antimontrioxid vollständig auf Importe angewiesen.
Das Monopol hat China
Antimon wird nicht an der Börse gehandelt, vielmehr werden die Preise zwischen Produzenten, Händlern und Endverbrauchern ausgehandelt. Größter Lieferant weltweit ist China: 74 Prozent des Antimons stammen von dort. China ist zudem auch weltgrößter Produzent von Antimonmetall und Antimontrioxid, den beiden wichtigsten Ausgangsprodukten der weiterverarbeitenden Industrie. Obwohl Antimontrioxid auch in Europa und den USA hergestellt wird, sind diese Produzenten zu großen Teilen auf Metallimporte aus China angewiesen.