48,9 Millionen Tonnen elektronischer Geräte landeten 2012 weltweit im Müll. Das macht sieben Kilo für jeden Erdbewohner – Tendenz steigend. Wie viel Handys, Monitore, Computer, Kühlschränke und Co in jedem Land in Umlauf kommen und als Elektroschrott enden, zeigt nun erstmals eine neue Weltkarte des Elektroschrotts. Sie soll dazu beitragen, Politik und Unternehmen mehr Informationen über diese sowohl Giftstoffe als auch wertvolle Rohstoffe enthaltenden Altstoffe liefern.
Allein die Zahl klingt beängstigend: Im Jahre 2017 werden nach Berechnungen der Initiative StEP weltweit 65,4 Millionen Tonnen an Elektroschrott produziert. Das entspricht dem elffachen Gewicht der Pyramide von Gizeh oder dem 200-fachen Gewicht des Empire State Building. Zum Elektroschrott zählt jeglicher Müll, der einen Stecker oder eine Batterie hat. Und davon gibt es immer mehr. Zum einen, weil die Herstellung der Geräte günstiger und die Innovationszyklen kürzer werden. Zum andern, weil die Zahl der Leute steigt, die sich Handy, Computer und Waschmaschine leisten können.
Giftige Altlast und Rohstoffquelle zugleich
Elektroschrott lässt sich nicht einfach auf einer Deponie abkippen wie gewöhnlicher Hausmüll. Das liegt vor allem an den Schadstoffen, die darin enthalten sind. In alten Röhrenmonitoren etwa steckt das Schwermetall Cadmium, in den Leuchtstoffröhren von Flachbildschirmen wird Quecksilber verwendet.
Doch ausrangierte Geräte sind nicht nur Giftschleudern, sondern auch Goldgruben: Ihre Platinen enthalten Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin, die Verkabelung ist aus Kupfer. Selbst Technologiemetalle wie Indium oder Seltene Erden lassen sich wiedergewinnen. Das klappt allerdings nur in teuren und aufwendigen Recyclingprozessen, nicht mit Schraubenzieher und Bunsenbrenner in den Hinterhöfen eines Entwicklungslandes. Doch genau hier landet ein beträchtlicher Teil des Elektroschrotts.