Unter dem Eispanzer der Antarktis könnte es Diamanten geben: Zum ersten Mal haben Forscher Kimberlit, das Gestein, in dem Rohdiamanten vorkommen, auch auf südlichsten Kontinent nachgewiesen. Fündig wurden sie an einem Gebirgszug in der Ostantarktis, wie sie im magazin „Nature Communicvations“ berichten. „Südpol-Diamanten“ wird es aber in absehbarer Zukunft wohl trotzdem nicht geben. Denn noch schützt der Antarktisvertrag den eisigen Südkontinent vor der mineralischen Ausbeutung.
Diamanten sind begehrte Schmucksteine und wertvoller Rohstoff zugleich, dennoch sind sie
eigentlich nur reiner Kohlenstoff und damit eng mit so ordinären Materialien wie Graphit oder Kohle verwandt. Doch was sie so besonders macht, ist ihre Konsistenz: Sie entstehen nur dann, wenn enorm hoher Druck und große Hitze die Kohlenstoffatome so eng zusammenzwängt, dass sie eine besonders kompakte Gitterstruktur einnehmen. Diese Struktur ist es, die den geschliffenen Diamanten ihr geheimnisvolles Feuer und ihre kristallartige Transparenz verleiht, sie aber auch zu einem der härtesten Materialien der Erde macht.
Kimberlit: Relikt von Urzeit-Vulkanschloten
Die Extrembedingungen, die die Transformation von simplen Kohlenstoff zum Diamant ermöglichen, finden sich auf der Erde nur tief im Erdmantel, dort, wo es mehr als 1.000°C heiß ist und ein Druck von mehreren tausend Atmosphären herrscht. Die dort vor Millionen von Jahren gebildeten Diamanten gelangten im Laufe der Erdgeschichte an einigen Stellen zusammen mit geschmolzenem Gestein an die Oberfläche. Dies geschah überall dort, wo urzeitliche Kontinente zerbrachen oder kollidierten und entlang dieser alten Plattengrenzen Vulkane entstanden.