Kaum ist die weihnachtliche Völlerei vorbei, besinnen sich viele wieder auf eine gesundere Lebensweise. Passend dazu haben britische Forscher nun den alten Sinnspruch „Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern“ überprüft. Ihr Ergebnis: Wer jahrelang einen Apfel täglich ist, beugt tatsächlich schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor – und dies fast genauso gut als wenn er täglich eine Tablette eines Cholesterin-Senkers einnehmen würde.
Zu hohe Cholesterinwerte gelten als wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Vor allem wenn das Blut zu viel des sogenannten LDL-Cholesterins (Low Density Lipoprotein) enthält, kann das nach gängiger Lehrmeinung das Zusetzen der Gefäße fördern. Darüber, wie viel Cholesterin zu viel ist, wird allerdings heftig gestritten.
Einige Kritiker werfen der Medizin vor, nur deshalb immer niedrigere Grenzwerte zu definieren, damit die Pharmaindustrie ihre Statine – Blutfettsenker – verkaufen kann. Dem stehen Studien gegenüber, die einen deutlich positiven Effekt niedrigerer Blutfettwerte belegen. Eine Metaanalyse ergab beispielsweise, dass eine Reduktion des LDL-Werts um 1 Millimol pro Liter Blut durch ein Statin das Risiko für den Tod durch eine Gefäßerkrankung um zwölf Prozent senken könnte.
Apfel versus Tablette
Vor diesem Hintergrund haben Adam Briggs von der University of Oxford in England und seine Kollegen nun untersucht, ob es nicht auch einfacher und gesünder geht: Indem man statt einer Tablette einfach vorbeugend pro Tag einen Apfel isst – wie schon vor 150 Jahren empfohlen. Denn auch eine obstreichere Ernährung trägt dazu bei, den Cholesterinspiegel zu senken und hat eine positive Wirkung auf die Gefäßgesundheit.