Stress kann nicht nur krank machen, er macht Frauen auch unfruchtbarer. Das belegt eine Studie von US-Forschern. Haben Frauen viel von einem Stress-Biomarker im Speichel, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie schwanger werden. Ihr Risiko für eine Unfruchtbarkeit verdoppelt sich dadurch, wie die Forscher im Fachmagazin „Human Reproduction“ berichten.
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Es klappt und klappt nicht – viele Paare leiden unter einem unerfüllten Kinderwunsch und je länger die ersehnte Schwangerschaft ausbleibt, desto mehr steigt der Druck. „Macht euch nicht so einen Stress“, lautet dann ein typischer Ratschlag. Dass dies tatsächlich stimmen könnte, hatte schon eine vorherige Studie von Courtney Denning-Johnson Lynch von der Ohio State University und ihren Kollegen angedeutet. Sie hatten festgestellt, dass bei gestressten Frauen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt.
Für ihre neue Studie haben die Forscher diesen möglichen Zusammenhang etwas genauer analysiert. Sie begleiteten dafür 373 gesunde Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren, die versuchten, schwanger zu werden. Zwölf Monate lang – oder bis zu einer erfolgreichen Empfängnis – sammelten die Forscher regelmäßig Speichelproben von allen teilnehmenden Frauen. Sie untersuchten darin das Niveau der sogenannten Alpha-Amylase. Studien haben gezeigt, dass das Niveau dieses Enzyms mit der Stressbelastung eines Menschen verknüpft ist – es handelt sich um einen Biomarker für Stress.