Egoshooter machen Kinder offenbar doch aggressiv: Wenn Schulkinder häufig gewalthaltige Computerspiele spielen, dann prägt dies im Laufe der Zeit auch ihr Verhalten und Denken im realen Leben. Darauf deutet eine über drei Jahre dauernde Studie an 3.000 Schulkindern hin. Das ständige Üben aggressiven Verhaltens im Spiel prägt die Psyche im Laufe der Zeit und dies wirkt sich dann auch auf das Verhalten aus, so die Forscher im Fachmagazin „JAMA Pediatrics“.
Egoshooter und andere Videospiele mit gewalttätigem Inhalt sind seit Jahren umstritten. Zwar zeigen einige Studien, dass sie zumindest bei Erwachsenen sogar positive Effekte auf Gedächtnis, Koordination und Aufmerksamkeit haben können. In Bezug auf ihre Wirkung auf Kinder sind die Ergebnisse jedoch widersprüchlich. Einige zeigten durchaus einen Zusammenhang mit Depressionen und Aggression, andere nicht.
Douglas Gentile von der Iowa State University in Ames und seine Kollegen haben nun erneut untersucht, welchen Einfluss gewalthaltige Computer- und Videospiele auf Kinder haben. Für ihre Studie begleiteten sie 3.000 Kinder der dritten bis achten Klasse über drei Jahre hinweg. Sie ermittelten dabei, wie häufig die Kinder Videospiele spielten und wie gewalttätig der Inhalt dieser Spiele war. Außerdem unterzogen sie die Kinder regelmäßig psychologischen Tests und befragten sie über deren Verhalten und Stimmung.
Ständiges Einüben prägt
Das Ergebnis stimmt zumindest nachdenklich: Kinder, die häufig gewalthaltige Spiele spielten, begannen mit der Zeit aggressivere Denkmuster zu entwickeln. Sie verhielten sich in Konflikten aggressiver und spielten auch jenseits der virtuellen Welt ruppigere, aggressivere Spiele. Dieser Effekt trat sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen auf, wie die Forscher berichten. Auch das Anfangsalter und das anfängliche Aggressionsniveau der Kinder spielte dafür keine Rolle