Fußball ist schweißtreibend – auch für Roboter. Ein deutscher Teilnehmer der Fußballweltmeisterschaft für Roboter reagiert genau wie ein Mensch, wenn ihm heiß wird: Er schwitzt. Er ist der erste Roboter weltweit, der ein solches Kühlsystem benutzt. Holt er damit den WM-Titel?
Nicht nur Menschen tragen dieses Jahr eine Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien aus. Im Juli findet im brasilianischen João Pessoa der „RoboCup“ statt – die Weltmeisterschaft für fußballspielende Roboter. Was zunächst wie technische Spielerei klingt, ist ein anspruchsvoller Test für die Entwickler von Robotern: Menschenähnliche Balance, Koordination und Bewegung sind für eine Maschine schon schwierig genug. Zusätzlich noch Fußball spielen und im Idealfall sogar zu gewinnen ist eine echte Herausforderung.
Zweibeiner mit heißen Motoren
Studenten der Hochschule Offenburg haben für den RoboCup einen zweibeinigen Roboter entwickelt, der eine echte Neuerung darstellt. Der Name des mechanischen Spielers ist Programm: „Sweaty ist weltweit der erste Roboter, der seine Motoren durch Verdunstung kühlt: Er schwitzt“, berichtet Teamleiter Ulrich Hochberg nicht ohne Stolz.
Diese Kühlung benötigt Sweaty wegen seines Antriebs: Seine Motoren sitzen nicht, wie sonst bei Robotern üblich, in den Gelenken, sondern bewegen – ähnlich wie beim Menschen – über „Verlängerungen“ die Beine. „Dadurch lassen sich die Kräfte der Motoren optimal dosieren, ohne dass das Gewicht des ganzen Roboters auf den Motoren und ihren Getrieben lastet“, erklärt Hochberg. Die starke Hitze, die diese speziellen Motoren produzieren, erfordert jedoch ein ausgefeiltes Kühlsystem. Das Schwitzen, die aktive Kühlung mit verdunstendem Wasser, erschien dem Team aus Offenburg dafür am effektivsten.