Flexibel und leistungsfähig: US-Chemiker haben eine neue Stromquelle für Smartwatches, Sensorarmbänder und ähnliche Wearables entwickelt. Die Batterie ist nur einen Viertelmillimeter dick und vor allem biegsam. Außerdem vereint sie die Stabilität einer herkömmlichen Batterie mit der hohen Ladekapazität eines Superkondensators, schreiben die Wissenschaftler im „Journal of the American Chemical Society“.
Fitness-Tracker, Smartwatch und Mobiltelefon – am besten alles zusammen in einem Gerät, natürlich leicht und tragbar: Wearables sind ein rasend wachsender Trend. All diese Geräte haben eines gemeinsam: Sie brauchen Strom, und gerade die Stromversorgung ist oft ein Problem. Die Akkus müssen nicht nur eine ausreichende Speicherkapazität haben, sondern auch klein, leicht und am besten biegsam sein.
Flexibel wie Kohlenstoff-Materialien
Zu diesem Zweck suchte das Forscherteam um Yang Yang von der Rice University in Houston nach einem Material mit den Vorteilen von Graphen, Kohlenstoffnanoröhren oder leitfähigen Polymeren, aber auch mit ausreichender Speicherkapazität. „Es gab bislang wirklich gute, flexible Speichersysteme auf Kohlenstoffbasis“, sagt Yang, „aber Kohlenstoff hat nie die Speicherkapazitäten anorganischer Systeme erreicht, besonders Nickelfluorid.“ Das neue Material sollte also sowohl flexibel sein als auch eine möglichst hohe Speicherkapazität aufweisen.
Erfolg hatten die Chemiker schließlich mit einer Schicht Nickelfluorid von nur 900 Nanometern Dicke, in die sie unzählige Poren ätzten. Diese Poren haben nur fünf Nanometer im Durchmesser. Mit jeweils zwei solcher Nickelfluorid-Elektroden umhüllten sie eine feste, aber flexible Elektrolytschicht aus Kaliumhydroxid in Vinylalkohol – Tour vergleicht die Struktur mit einem Sandwich. Durch die Nanoporen erhalten die Elektroden eine viel größere Oberfläche, und damit eine große Speicherkapazität.