Ein Gammablitz sorgt für Aufregung. Denn das Licht des energiereichen Strahlungsausbruches verhält sich ganz anders, als es eigentlich sollte: Die Polarisierung stimmt nicht mit gängigen Theorien überein. Das aber bedeutet: Die Modelle dazu, wie das Nachglühen solcher Explosionen entsteht, sind wahrscheinlich falsch, wie Forscher jetzt im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Sie gehören zu den energiereichen Ereignissen des Universums: Gammastrahlenausbrüche entstehen nach gängiger Theorie bei der Explosion massereicher Sterne. Bei ihrem Kollaps wird kurzzeitig ein Jet extrem energiereicher Teilchen und Gammastrahlung erzeugt. „Ungefähr einmal am Tag wird ein solcher sehr heller Blitz von Gammastrahlen von den Satelliten detektiert“, erklärt Klaas Wiersema von der University of Leicester.
Nachglühen durch beschleunigte Elektronen
Dieser extrem helle Blitz dauert meist nur wenig länger als eine Minute, doch das Nachglühen solcher Ausbrüche in nahezu allen Wellenbereichen des Lichts kann Wochen bis Monate anhalten. „Wir wissen, dass dieses Nachglühen durch eine Schockwelle hoher Geschwindigkeit erzeugt wird, in der Elektronen auf enorme Energien beschleunigt werden“, erklärt Wiersema.
Nach gängiger Annahme spielen dabei auch gerichtet Magnetfelder eine wichtige Rolle. Sie sollen die geladenen Teilchen in den Jets antrieben und so die Beschleunigung bewirken. Wie jedoch dieses Nachglühen genau entsteht, ist bisher unklar – es gibt viele Theorien, aber nur wenige eindeutige Fakten.