Unerwartet widerstandsfähig: Seifenblasen gelten als ein Symbol für Zerbrechlichkeit. Ein Schaum aus Seifenblasen kann jedoch überraschend effektiv Schallwellen abschwächen und sogar vollständig blockieren, wie französische Wissenschaftler entdeckt haben. Mit diesem Effekt könnten auch neue schalldämpfende Materialien möglich sein, so die Forscher im Magazin „Physical Review Letters“.
Die Eigenschaften eines Schaumes, vom Rasierschaum bis zum Industrieschaum im Bergbau, sind schwer zu messen – Schaum ist in der Regel instabil und undurchsichtig. Er besteht zu neun Zehnteln aus Luft, der Rest ist Flüssigkeit in den Wänden der Blasen und in dünnen Kanälen dazwischen. Entscheidend für seine Eigenschaften ist die Größe der einzelnen Blasen.
Blasengröße messen mit Ultraschall
Dass Schaumblasen Schallwellen abschwächen können, ist bereits seit längerem bekannt. Daher suchten die Physiker um Valentin Leroy vom französischen Zentrum für wissenschaftliche Forschung nach einer Möglichkeit, die Struktur des Schaums mit Schall zu untersuchen. Je nach Größe der Blasen im Schaum, so ihre Theorie, sollten bestimmte Frequenzen unterschiedlich stark abgeschwächt werden.
Die Forscher schäumten für ihr Experiment eine Lösung des Tensids Natrium-Dodecylsulfat mit Luft und dem Gas Perfluorohexan auf. Dann beschallten sie eine 0,5 Millimeter dicke Schicht des resultierenden Schaums zwischen zwei Kunststofffolien mit Ultraschallwellen. Der untersuchte Frequenzbereich lag bei 60 bis 600 Kilohertz. Zum Vergleich: Das menschliche Ohr nimmt einen Bereich von etwa 20 Hertz bis 20 Kilohertz wahr.