Doch nicht so gesund: Der Dampf von E-Zigaretten macht krankheitserregende Bakterien aggressiver und hilft ihnen, der Immunabwehr zu entgehen. Das belegen US-Forscher in Experimenten mit dem resistenten Keim MRSA. Durch den Dampf kann er sich leichter auf den Schleimhäuten der Atemwege vermehren und so potenziell Infektionen auslösen. Dieser infektionsfördernde Effekt ist nur wenig schwächer als bei Tabakrauch.
E-Zigaretten sind im Trend, denn die Verdampfer gelten als gesunde Alternative zum Glimmstängel. Statt des Tabaks liefert dabei eine Flüssigkeit Nikotin und Aroma, sie wird in der E-Zigarette verdampft. Die verdampften Substanzen erzeugen ein Aerosol aus ultrafeinen Partikeln und Tröpfchen, die dann eingeatmet oder mit dem Dampf ausgestoßen werden. Der Vorteil dabei: Es entstehen weniger Teer und andere bei normalen Zigaretten anfallenden Schadstoffe. Aber schadstofffrei sind auch sie nicht.
Laura Crotty Alexander von der University of California in San Diego und ihre Kollegen haben nun E-Zigaretten auf eine andere unerwünschte Eigenschaft hin untersucht: ihre Wirkung auf Krankheitserreger. Denn von normalem Zigarettenrauch ist bekannt, dass er Bakterien hilft, die Atemwege des Menschen zu befallen und so Infekte auszulösen.
Keime werden aggressiver
In ihrem Experiment prüften die Forscher, wie sich E-Zigarettenrauch auf Kulturen menschlicher Schleimhautzellen auswirkt, die mit dem resistenten Keim Staphylococcus aureus (MRSA) infiziert wurden. Dieser Krankheitserreger findet sich auch bei gesunden Menschen häufig auf den Schleimhäuten des Nasen- und Rachenraums, schadet ihnen aber nicht – normalerweise. Schafft das Immunsystem es aber nicht, diese Keime in Schach zu halten und dringen sie in den Blutkreislauf ein, können lebensgefährliche Infektionen die Folge sein.