Beben in Serie: In San Francisco ist das nächste große Beben überfällig. US-Forscher fürchten nun, dass gleich eine ganze Serie von Starkbeben die Stadt heimsuchen könnte. Denn auch die vorletzte Aktivitätsphase war durch solche Bebenserien geprägt, wie historische Aufzeichnungen zeigen. Die Spannungsmuster im Untergrund machen zudem eine serielle Entladung wahrscheinlicher als das eine große Beben.
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Die Region um San Francisco sitzt buchstäblich zwischen den Stühlen: Unter ihr verläuft die Grenze zwischen der Pazifischen und Nordamerikanischen Erdplatte, beide bewegen sich seitlich aneinander vorbei. Im Laufe der Zeit hat dies zahlreiche aktive Verwerfungen aufgerissen, die bekannteste davon die San Andreas Verwerfung. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass sich die Spannung hier in Form von Zyklen entlädt: Etwa alle hundert Jahre wird der Untergrund aktiv, dann herrscht wieder Ruhe.
Warten auf „the Big One“
Das letzte große Erdbeben ereignete sich im Jahr 1906 und legte San Francisco in Schutt und Asche. Die nächste Bebenphase ist daher überfällig. „Die Platten bewegen sich, der Stress staut sich auf und alle diese Verwerfungen werden irgendwann nachgeben – die Frage ist nur wie“, sagt David Schwartz vom US Geological Survey. „Jeder denkt dabei eher an eine Wiederholung des Bebens von 1906.“ Aber es könnte auch anders kommen.