Harmloser Umschlag oder Bombe? Einfacher Brief oder Drogensendung? Ein von Deutschen Wissenschaftlern entwickelter Scanner erkennt mit Hilfe von Terahertz-Wellen verborgene Sprengstoffe und Rauschgifte in Briefen, ohne dass die Post geöffnet werden muss. Das Gerät ist eines der ersten, in denen Terahertz-Technologie zur Marktreife gelangt.
Vor einem Jahr sorgte ein verdächtiger Brief für Aufregung im Schloss Bellevue. Für den Fall, dass der an den Bundespräsidenten adressierte Umschlag eine Bombe enthalten könne, sprengten Experten sicherheitshalber den Brief. Erst nachträglich ergaben genauere Untersuchungen: Falscher Alarm, die Post enthielt wohl doch keinen Sprengstoff. Leicht hätte dieses Szenario jedoch auch ungünstiger verlaufen können – bislang ist es noch recht aufwändig, Briefe sicher und zuverlässig auf gefährliche Inhaltsstoffe zu untersuchen.
Alternative zur Röntgenstrahlung
Abhilfe könnte ein neuer Terahertz-Scanner schaffen, den Forscher des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik (IPM) in Kaiserslautern entwickelt haben. Deren System „T-COGNITION“ kann verborgene Inhalte in Briefen entdecken, ohne dass die Post geöffnet werden muss.
Terahertz-Wellen dienen in manchen Anwendungen mittlerweile als Alternative zur Röntgenstrahlung: So sollen damit etwa verbesserte Kameras für Sicherheitskontrollen an Flughäfen und medizinische Diagnosegeräte möglich sein. Auch bei der Untersuchung alter Kunstwerke waren bereits Terahertz-Scanner im Einsatz. Aber wie funktioniert diese Technik?