Astronomen haben eine völlig neue Sorte von Exoplaneten entdeckt: Kepler-10c, eine Mega-Erde, die 17 Mal so viel wiegt wie unser Heimatplanet. Das Besondere daran. Bisher glaubte man, dass nur Gasplaneten eine so große Masse besitzen können, doch Kepler-10c ist ein fester Gesteinsplanet – der mit Abstand schwerste seiner Art. Seine große Masse und sein hohes Alter deuten darauf hin, dass lebensfreundliche Welten im Kosmos schon sehr viel früher entstanden sein könnten als bisher angenommen.
Bisher kannte man zwei Sorten von Planeten: Gesteinsplaneten wie die Erde oder die etwas größeren Super-Erden und Gasriesen wie Jupiter oder Saturn. Nach gängiger Annahme bestimmt die Planetengröße, welche Sorte entsteht: Bei kleineren Planeten wie der Erde reichte die Schwerkraft nicht aus, um mehr als eine eher dünne Gashülle festzuhalten. Große Planeten jedoch ziehen schon von Beginn an enorme Mengen Gas aus der Urwolke an. Sie bestehen daher überwiegend aus Gas und besitzen nur einen kleinen festen Kern.
Kepler-10c: Mini-Neptun mit Fragezeichen
Jetzt aber haben Astronomen einen Exoplaneten gefunden, der dieses säuberliche Raster sprengt: Kepler-10c hat zwar immerhin die 17-fache Erdmasse, ist aber dennoch ein Gesteinsplanet – der schwerste, den man bisher kennt. Entdeckt wurde der 560 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Drache liegende Planet schon vor einiger Zeit. Er umkreist einen sonnenähnlichen Stern und benötigt für einen Umlauf nur 45 Tage. Das Weltraumteleskop Kepler hatte ihn mit Hilfe der Transitmethode aufgespürt, das leichte Abdunkeln des Sternenlichts während der Passage des Planeten verriet ihn.
Mit Hilfe dieser Transitdaten konnten die Astronomen auch die Größe des neuen Exoplaneten bestimmen: Kepler-10c, so das Ergebnis, hat einen Durchmesser von knapp 29.000 Kilometern. Das entspricht dem 2,3-Fachen des Erddurchmessers. Damit müsste der Planet eigentlich in die Kategorie der Mini-Neptune fallen: der Planeten mit dicker Gashülle und nur kleinem Eis- oder Gesteinskern. Bestätigen ließ sich das aber nicht, weil die Transitmethode nicht verrät, welche Masse ein Planet hat.