Suggestion statt Schlafmittel: Ein Experiment Schweizer Forscher belegt, dass Hypnose ein probates Mittel gegen Schlafstörungen und für einen erholsamen Tiefschlaf ist. Schon ein viertelstündiger Hypnosemonolog, beim Einschlafen eingespielt über Lautsprecher, reichte aus, um bei den Probandinnen die Tiefschlafphasen um 80 Prozent zu verlängern. Gerade für ältere und Menschen mit ausgeprägten Schlafstörungen könnte diese Methode daher eine sanfte Alternative zur chemischen Einschlafhilfe sein, so die Forscher im Fachmagazin „Sleep“.
Ein guter Schlaf ist entscheidend für unsere körperliche und geistige Erholung. Denn in dieser Ruhepause regenerieren sich Körper und Gehirn. Wichtig ist dabei vor allem der Tiefschlaf, denn in dieser Phase werden unter anderem Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Reparatur von Zellen anregen und das Abwehrsystem stimulieren. Doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, sie können nur schwer einschlafen, wachen ständig auf und besonders der Tiefschlaf kommt dann zu kurz. Bisher greifen dann viele Betroffenen zu Medikamenten, in der Hoffnung, so ihre Schlafqualität zu verbessern.
Mittagsschlaf mit Hypnosegemurmel
Doch es gibt eine schonendere Methode, wie Björn Rasch von der Universität Zürich und seine Kollegen nun in ihrer Studie belegen: die Hypnose. Schon länger ist bekannt, dass sich mit dieser Methode psychische und körperliche Prozesse beeinflussen lassen, die willentlich nur schwer steuerbar sind. Patienten mit Schlafstörungen können zwar erfolgreich mit Hypnotherapie behandelt werden – ob sich dadurch aber die Qualität des Schlafs und insbesondere der Tiefschlaf verbessern, war unklar. Rasch und sein Kollegen haben dies daher gezielt untersucht.
Im Rahmen der Studie kamen 70 weibliche Versuchspersonen jeweils mittags ins Schlaflabor, um dort einen 90-minütigen Mittagsschlaf zu absolvieren. Vor Beginn des eigentlichen Versuchs prüften die Forscher anhand eines standardisierten Tests, wie gut jede einzelne Teilnehmerin auf Hypnose ansprach. Diese Empfänglichkeit ist individuell unterschiedlich, rund die Hälfte der Menschen spricht mittelgut an, Frauen meist etwas besser als Männer.