Drei Massegiganten auf engem Raum: Astronomen haben in einer fernen Galaxie drei sich umkreisende massereiche Schwarze Löcher entdeckt. Sie bilden das engste bisher bekannte Trio dieser Art. Der Fund der drei könnte dabei helfen, endlich Gravitationswellen im Kosmos aufzuspüren, denn die Interaktion der drei Massegiganten erzeugt diese Turbulenzen der Raumzeit – und ihre Entdeckung deutet daraufhin, dass es von solchen Trios noch mehr im All geben könnte, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Die Schwarzen Löcher im Herzen von Galaxien gehören zu den massereichsten Objekten die man kennt: In ihnen sind zwischen einer Million und zehn Milliarden Sonnenmassen auf engstem Raum konzentriert, entsprechend gewaltig ist ihre Schwerkraftwirkung. Diese Schwarzen Löcher spielen daher nach gängiger Theorie eine Schlüsselrolle für die Entwicklung und das Wachstum von Galaxien. Auch im Herzen der Milchstraße liegt eine solche Singularität.
Spirale der Giganten
Normalerweise kommen diese supermassereichen Schwarzen Löcher einzeln vor, doch wenn zwei Galaxien kollidieren und verschmelzen, begegnen sich auch ihre Schwarzen Löcher. Dann können sie sich für bestimmte Zeit in einer immer enger werdenden Spirale umkreisen und schließlich sogar miteinander verschmelzen. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie löst die Wechselwirkung dieser massereichen Objekte so starke Schwerkraftturbulenzen aus, dass die Raumzeit selbst erschüttert wird – es bilden sich Gravitationswellen.
Doch bisher galten Zweifachsysteme von Schwarzen Löchern oder gar Dreifach-Begegnungen als extrem selten. Nur vier solcher Trios sind bisher bekannt und ihre Schwarzen Löcher umkreisen sich meist in sehr großen Abstand voneinander – zu weit, um Gravitationswellen auszulösen. Doch die neue Entdeckung von Roger Deane von der Universität Kapstadt und seinen Kollegen jedoch könnte darauf hindeuten, dass diese Gigantentreffen doch häufiger vorkommen als gedacht.