Glasfaser-Makkaroni: Herkömmliche Glasfasern scheitern bei der Leitung von UV-Licht – dieses ist aber für präzise spektroskopische Untersuchungen unersetzlich. Deutsche Wissenschaftler haben darum neue Glasfasern mit speziellem Querschnitt entwickelt, die auch UV-Licht zuverlässig weiterleiten: Ein hohler Kern macht’s möglich.
UV-Licht verursacht nicht nur Sonnenbrand, es zerstört auch herkömmliche Glasfasern. Während sichtbares Licht und Infrarotstrahlung nahezu verlustfrei durch Telekommunikationsnetze aus Glasfaserleitungen um die ganze Welt rasen, wird die energiereiche UV-Strahlung vom Glaskern der Faser zu stark absorbiert: Es entstehen hohe Verluste, und die Leitung hält der Belastung nicht lange stand.
UV-Licht: Für manche Zwecke unersetzlich
Für bestimmte Zwecke, wie etwa spezielle spektroskopische Untersuchungen an Atomen, ist jedoch UV-Licht unbedingt notwendig. Entsprechende Instrumente mussten bislang ohne Glasfaser-Technologie auskommen. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) in Erlangen und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig haben eine Lösung für dieses Problem gefunden. Deren neue Fasern leiten auch UV-Licht, ohne die Leitung zu beschädigen und mit akzeptablen Verlusten. Der Trick der dies ermöglicht: Die neuen Glasfasern sind hohl wie Makkaroni.
Bisherige Glasfasern haben einen festen Kern aus Glas, welcher in einen Mantel mit einer geringeren optischen Dichte eingehüllt ist. Die Gesetze der Physik sorgen dafür, dass ein Lichtstrahl im Inneren des Kerns an der Außenhülle vollständig reflektiert wird und sich so ohne große Verluste über große Strecken durch den Lichtwellenleiter bewegt.