Staubige Explosion: Astronomen haben erstmals die Bildung von Staub bei einer Supernova in Echtzeit beobachtet. Dadurch konnten sie die bisher rätselhafte Bildung dieses kosmischen Staubes aufklären. Demnach entsteht er in einem zweistufigen Prozess, der kurz nach der Explosion beginnt, aber noch Jahre lang andauert, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Wir alle bestehen aus Sternenstaub, aus Elementen, die als Staub und Gas in den Galaxien umherschweben und das Baumaterial für neue Himmelskörper bilden. Schon länger vermuteten Astronomen, dass dieser Staub bei der Explosion von Sternen entsteht. Doch wie dies genau geschieht und wie die Staubkörner in der rauen Umgebung einer Galaxie mit aktiver Sternentstehung ihre Zerstörung umgehen, blieb bisher unklar.
Auf frischer Tat ertappt
Nun lüften Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO am Paranal-Observatorium im Norden Chile zum ersten Mal den Schleier. Ein internationales Forscherteam um Christa Gall von der Universität Aarhus in Dänemark untersuchte dafür eine Supernova, die sich im Jahr 2010 in einer 160 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie ereignete. Die Astronomen beobachteten den SN2010jl getauften Überrest dieser Explosion im Laufe der Monate und ersten Jahre im sichtbaren und infraroten Spektralbereich mit dem X-Shooter Spektrografen.
„Indem wir die Daten der Beobachtungen kombinierten, konnten wir die erste Messung der Absorption verschiedener Wellenlängen im Staub um eine Supernova machen“, erklärt Gall. „Dadurch konnten wir mehr über diesen Staub herausfinden, als uns bisher möglich war.“ So war es möglich, nicht auch die verschiedenen Größen der Staubkörner und ihre Bildung genauer zu erkunden.